Und wieder geht ein Monat zuende... Zum Einstieg eine kurze Anekdote, bevor ich mich einem ernsteren Thema widme! Als ich mit meiner Assistentin/Freundin diesen Monat mal wieder im Zoo war, gab es ein interessantes Gespräch.
Meine Freundin: Wir wollten fragen, wo die Toilette mit Lifter ist?
Frau an der Kasse: ???
(Wir hätten gerne die Augen gerollt)
Meine Freundin: Ich glaube, die ist draußen am Parkplatz.
Frau an der Kasse: Aha, keine Ahnung... Aber es gibt keinen Wiedereinlass wegen Corona... Da müssen sie den Kollegen fragen.
Glücklicherweise winkte dieser uns dann auch durch und am Parkplatz wusste jemand Bescheid. Es wäre hilfreich, wenn das Personal schon angewiesen wäre, in diesem Fall eine Ausnahme zu machen...
Diesen Monat habe ich mich intensiv mit Through the Darkest of Times auseinandergesetzt. Ich habe mehrere Vorträge dazu gehört und folgende Dinge gelernt:
1. Viele Leute können sich laut einer Studie gar nicht vorstellen, sich mit dem Nationalsozialismus in einem Computerspiel auseinanderzusetzen.
2. Es gab bereits im Vorfeld eine große Debatte wegen der verfassungsfeindlichen Symbole in diesem Spiel
3. Trotz dieser Kritikpunkte hat das Spiel viele Preise gewonnen ...und ich wage eine Vermutung.
Zu 1: Dass man durch Spielen lernt, ist eigentlich keine neue Erkenntnis, wieso werden Computerspiele da so oft ausgeschlossen???
Zu 2: Die Diskussion ist berechtigt, aber es handelt sich um ein historisches Spiel mit einer klaren antifaschistischen Botschaft. Die Geschichte soll nicht verfälscht werden. Leider schließt das auch Symbole und Gesten mit ein. Es ist richtig, sie zu zeigen.
Zu 3: Das Spiel hat eine gute Geschichte und eine ebenso gute Grafik. Eine gute Voraussetzung! Die Botschaft des Spiels ist unmissverständlich. Unterhaltungsmedien müssen nicht zwangsläufig lustig sein!
liebe marlene,
AntwortenLöschenich glaube, die vorbehalte bzgl „spielen“ in kombination mit „NS“ haben mindestens 2 wesentliche gründe:
a) es ist nicht von der hand zu weisen, dass sich die sog „neue rechte“, die sehr medienaffin ist, aller möglichkeiten bedient, jugendliche für sich zu rekrutieren. durch ein „spiel“ lassen sich theoretisch alle arten von klischees bedienen, zb völkische oder antisemitische. die rekrutierung jugendlicher läuft größtenteils, ich würde mich trauen zu sagen fast ausschließlich über soziale netzwerke, also online. da passen computerspiele zwangsläufig ins muster. dazu kommt, dass man bei solchen spielen erst mal auf einem relativ harmlosen level einsteigen, ihn aber suczessive anheben und die spiele radikalisieren kann, sobald die jugendliche zielgruppe generell spass an solchen spielen gewonnen hat. daher ist eine prinzipielle skepsis immer angebracht.
das heisst ja nicht, dass es nicht gute spiele gibt!
damit wäre ich bei b): es scheint mir auch eine generationenfrage zu sein. wer überhaupt noch nie ein computerspiel - egal welches - gespielt hat (und das sind wir „älteren“ und wir „alten“, je nachdem, wie du das definierst) fängt vermutlich nicht mit „through the darkest“ an.
daher mein vorschlag: gibt es die möglichkeit, sich das spiel mal anzuschauen? eine kostenlose testversion? dann verlinke das doch mal! ich fände das interessant, würde es mir gern mal ansehen, denn ich glaube dir unbedingt, dass es gut ist. ich kann das selbst vielleicht googlen, aber wenn du mir (und anderen) den zugang erleichtern würdest, fände ich das nett!
LG
bettina